Treibholz

Natürliche Prozesse erzeugen besonders individuelles Treibholz – künstlerische Abläufe erschaffen daraus einzigartige Skulpturen als Treibholzkunst.

Treibholz als treibendes oder gestrandetes Holz erfährt seine Bewegung durch Wind und Wasser. Speziell Gezeiten und Strömungen oder Seegang treiben schwimmendes Holz in Uferbereiche. Jene Holzteile stammen von Vegetation oder sind menschengemachte Gegenstände. So enden Bäume und ihre Teile ebenso wie hölzerne Bruchstücke und Inhalte von Gebäuden in Gewässern. Auch Wasserfahrzeuge und ihre Fracht tragen zu Treibholz bei. Vielfältige natürliche Einflüsse wie Lawinen, Fluten und Tsunamis sowie starke Winde tragen Holzteile vom Land ins Wasser. Weiterhin lösen Verwitterung und Korrosion im und am Wasser befestigte Holzobjekte.

Künstlerische Prozesse mit Treibholz beschreibt bereits der germanische Schöpfungsmythos: Die ersten Menschen entstanden aus Treibholz als Schnitzkunst von Odin und Lodur sowie Hönir.

Künstler nutzen Treibholz als Basis innovativen Designs und außergewöhnlicher Skulpturen. Diese kreativen Prozesse führen im Sinne von Upcycling zu neuen Schöpfungen aus Teilen zerfallener Produkte.

Etliche Abläufe tragen Holzteile ins Wasser und ändern sie dort sowie nach ihrer Anlandung. Speziell wandelt sich bearbeitetes Holz zurück in Naturholz. In jedem Fall entstehen absolut individuelle Treibholzstücke. Daher führt selbst künstlerische Serienarbeit zu einmaligen Kunstobjekten, speziell Skulpturen.

Kunstgebilde aus Treibholz ziehen die Aufmerksamkeit von Betrachtern stark an – im krassen Widerspruch zum meist achtlosen Passieren solcher Hölzer beim Uferspaziergang. Treibholzkunst lässt die verblüffende Schönheit ihres Rohmaterials hell aufleuchten.

Die Elemente wandeln Treibholz vor wie nach seiner künstlerischen Verarbeitung. Je nach Grad und Art der Versiegelung fertiger Treibholzkunst arbeitet die Natur als großartigste Künstlerin weiter am fertigen Werk des Menschen. So bleiben Artefakte aus Treibholz Kunst im Werden, was einmalige Maserungen demonstrieren. Wegen jener markanten Oberflächenstrukturen wirkt Kunst als Treibholz auch sehr haptisch.

Nach seiner Sammlung lässt sich Treibholz trocknen und reinigen, bevor es Formgebung erfährt bzw. Teil eines Werks wird. Dazu mag es auch eingelassen werden, da Treibholz arbeitet. Dagegen lassen sich natürliche Formänderungen freien Holzes wieder als Teil kontinuierlicher Kunstschöpfung verstehen.

Eventuelle Versiegelungen fertiger Treibholzkunst basieren beispielsweise auf hochwertigem Bienenwachs. Weiter lassen sich Chemieprodukte dazu nutzen, was jedoch dem Naturgedanken hinter klassischer Treibholzkunst widerspricht.

Preise für Skulpturen aus Treibholz spiegeln nicht die kostenfreie Herkunft des Holzes. Ansprechendes Treibholz mit hoher Eignung zur kunstvollen Verarbeitung erfordert intensive Suche und teils erhebliche Transportarbeit.